Dieser Band eroeffnet eine voellig neue Sicht auf die so genannte Notre-Dame-Musik und ihre ersten Auswirkungen und somit auf die eigentlichen Grundlagen der komponierten abendlaendischen Musik. Der Ausgangspunkt dieser Studie ist die klassische, etwa ein Jahrhundert alte Darstellung von Friedrich Ludwig, die im Wesentlichen noch die heutigen Vorstellungen praegt. Die Persoenlichkeiten Leoninus und Perotinus werden zwar nach wie vor als zentral angesehen, jedoch nicht mehr bedingungslos dem 12. Jahrhundert zugeordnet, sondern aufgrund neuester biographischer Anhaltspunkte und Erkenntnisse staerker von einander abgesetzt. Sie werden als Repraesentanten deutlich unterschiedlicher Entwicklungsstadien der Mehrstimmigkeit verstanden: des hochmelismatischen und noch stark von Improvisationspraktiken gepraegten zweistimmigen Organums einerseits und des bis zur Vierstimmigkeit fortschreitenden neuen Discantussatzes andererseits. Dazwischen liegt einer der wesentlichsten Paradigmenwechsel der abendlaendischen Musik ueberhaupt: Das neue Konzept des so genannt modalen Rhythmus, der bis heute die Grundlage der westlichen Betonungs- und Laengenverhaeltnisse bildet. Einerseits werden dafuer neue Notierungsformen geschaffen, andererseits werden erst auf dieser Basis mehr als nur zweistimmige Kompositionen moeglich.
ISBN: | 9783039109876 |
Publisher: | Lang, Peter, AG, Internationaler Verlag der Wissen |
Imprint: | Lang, Peter, AG, Internationaler Verlag der Wissenschaften |
Published date: | 05 Mar 2007 |
Language: | German |
Number of pages: | 504 |
Weight: | 750g |
Height: | 220mm |
Width: | 150mm |
Spine width: | 26mm |